Eindrücke aus dem elften Alpha-Kurs

 

Am 12. Mai ist der letzte Alpha-Kurs in unserer Gemeinde gerade zu Ende gegangen. Mit sieben Teilnehmern haben wir sehr schöne und intensive Vormittage miteinander verbracht. Gabriele Middelmann aus Remels hat ihre Gedanken dazu aufgeschrieben:


Ein großer Beitrag im Uplengener Blattje bereitete die Leser/-innen auf den Start im Februar vor; der beliebte Glaubens-Kurs in Hollen sollte im 13. Anlauf erstmalig vormittags stattfinden. Trotz aller Infor-mationen schwankte ich noch. Durfte ich mich angesprochen fühlen? Manche Menschen meinen ja, ein Christ müsse perfekt sein. Und wer möchte sich schon gerne mit seinen Wissenslücken outen? Als Frischling in der Gemeinde und im evangelischen Glauben wollte ich es dennoch bzw. gerade deswegen wagen…


"Alpha-Männchen" (Kursleiter) Gerhard Oltmanns zerstreute vorausahnend mit seiner zwanglosen Übersetzung gleich alle Bedenken der neuen Runde: ALPHA = A Alle sind eingeladen / L Lernen und Lachen / P Pizza und "P"rötchen / H Hilfe / A Alle Fragen sind erlaubt! Wunnerbaar.
Was habe ich gesucht, was gefunden? Alpha als philosophische Entdeckungs-reise durch den christlichen Glauben, und was das alles mit meinem eigenen Leben zu tun hat, dem Sinn, der Menschen vieler Nationalitäten verbindet. Arthur Schnitzler sagte einmal: "Den Weg kann man wählen, die Menschen, denen wir begegnen, nicht". Der Weg ins Ungewisse war spannend, was/wen werde ich vorfinden?

 

Jeder der 10 Kurstage begann mit einem liebevoll vorbereiteten Frühstücksbuffet; und Jesus sprach: "Gebt ihr ihnen zu essen – kümmert euch darum, dass sich die Leute wohlfühlen, dass auch für ihr leibliches Wohl gesorgt wird". Wie schön, dass die Kursleitung sich diesen Bibelspruch zu Herzen genommen hat. Mit ostfriesischer Pünktlichkeit und "göttlicher" Fröhlichkeit teilten wir nach einem kurzen Gebet nicht nur das Essen, sondern erstaunlich offen und selbstverständlich, jeweils in der 1. Stunde ein Stück unseres Lebens; sehr bereichernd, bei ernsten Themen auch tröstend und ermutigend.


Im Vortragsraum eröffnete Gerhard die "Lehrstunde" danach ritualgemäß mit einem Alpha-Witz, der unsere Stimmbänder durchs Lachen für ein Liedchen lockerte. Die Videobeiträge von Pastor Nicky Gumbel aus London, dem Erfinder des Alpha-Kurses, beschränkten sich pro Tag auf ein Thema des gesamten Programmes. Es war nicht schwer, den entspannten Vorträgen mit Freude zu folgen; sie gaben hervorragend Gelegenheit, den oft verstaubt anerzogenen christlichen Glauben modern anzupassen.


Den Abschluss eines Vormittags bildete die Diskussionsrunde. Im ehrlichen Austausch wurde das Gehörte durchleuchtet. Auch schon mal herausfordernd, aber ohne zu verurteilen, war man um gegenseitige Korrekturhilfe bemüht, was immer respektvoll gelang. Jeder hat seine eigenen Schwerpunkte gesetzt und vertiefen können, dabei erfahren, wie Gott in uns wirkt und beisteht.


Das Wochenende mit Gottesdienst, Abendmahl und Segnung, nur für unseren kleinen Kreis in der großen Kirche, direkt bestuhlt am Altar, war wohl für die Meisten der emotionalste Moment, die Vertiefung zum Thema "Heiliger Geist" wahrscheinlich das größte Aha-Erlebnis in unserer Grundlagen"forschung".

Fazit: 2 motivierte Männer konnten auf jeden Fall ihren Fankreis erweitern; in ihnen brennt, wofür sie andere begeistern wollen: Gerhard Oltmanns und Nicky Gumbel haben es gleichermaßen geschafft, einfühlsam und humorvoll unser Herz und Hirn zu berühren. Die Bibeltexte bleiben die gleichen, doch durch veränderte Lebenssituationen hat man oft eine ganz andere Perspektive darauf. Mit positiver Ausstrahlung führten sie authentisch durch das Labyrinth des Fragenkataloges, erklärten, ohne zu belehren, gaben kostenfrei Orientierung und Hilfe zum christlichen Leben. "Das Licht der Erkenntnis erreicht uns auch über Umwege" – wagen Sie einen!


Gabriele Middelmann